Marco Noury im Porträt. Foto: Mokati |
Das
hat er gelernt:
Seit er
„laufen, denken und sprechen kann“, hat Marco davon geträumt, Artist zu werden.
Einen großen Anteil daran hatte wohl seine Großmutter: „Meine Oma hat mich
immer mit in den Circus geschleppt, schon, als ich noch im Kinderwagen saß. Daran
kann ich mich noch lebhaft erinnern. Für mich stand ohne den geringsten Zweifel
immer fest, dass ich das auch einmal machen werde!“
Mit zwölf Jahren machte
Marco dann beim überregional bekannten Fritz-Reuter-Ensemble in Anklam an der
Ostsee seine ersten Schritte in Richtung Traumberuf: Er lernte Akrobatik, Tanz,
Jonglage, Seiltanz und vieles mehr und wurde, klein und schlank wie er war,
auch gerne eingesetzt, „wenn es darum ging, jemanden durch die Gegend zu
wirbeln/schmeißen“.
Auch erste Bühnenerfahrungen konnte der angehende Artist
hier bereits sammeln: bei den Weihnachtsrevuen im Theater, bei Auftritten in
der Region und nicht zuletzt im Alter von 15 Jahren bei seinem ersten Gastspiel
in den USA.
Mit 16
Jahren begann der heute 34-Jährige seine Ausbildung zum Trapezartisten an der
Staatlichen Artistenschule Berlin. Mit einer Nummer am Schwungtrapez wollte Marco
eigentlich auch seinen Abschluss machen. Da ihm sein Trainer aber nahelegte,
sich einen Bereich zu suchen, auf den weniger Künstler spezialisiert sind, kam
Marco zu den Strapaten, paarweise verwendeten, von der Decke hängenden Bändern
– und dort hängt er bei seinen Auftritten auch heute noch, in bis zu 20 Metern
Höhe. Viel wichtiger als das akrobatische Requisit ist dem Artisten aber die
Interaktion mit dem Publikum: „Ich liebe meinen Beruf ja, weil ich Menschen
unterhalten, begeistern und faszinieren kann und will. Ich hätte wahrscheinlich
auch mit einer Steptanznummer Spaß… Meine Mission ist schlicht und ergreifend
Entertainment!“
Marco an den Strapaten. Foto: T. Schulze |
Internationalen
Erfolg hat der gebürtige Mecklenburger derweil an den Strapaten: Er zeigte
seine Kunst bei der Off-Broadway-Show „Désir“ in New York, trat mit der
Stadionshow „Spirit of the Union“ vor der Königsfamilie der Vereinigten
Arabischen Emirate sowie 60.000 weiteren Zuschauern in Abu Dhabi auf und ist
europaweit in verschiedenen Varietés, Dinnershows und Casino-Shows zu sehen (in
Deutschland unter anderem im Friedrichstadt-Palast Berlin, dem Krystallpalast Varieté
Leipzig und Roncalli’s Apollo Varieté).
Das
lehrt er bei Lilalu:
Marco ist schon seit 14 Jahren für Lilalu tätig. So
kann er inzwischen auf etwa 60 Workshops zurückblicken, in denen er junge
Künstlerinnen und Künstler an Trapez und Luftringen trainiert hat.
Unverkennbar bei den von ihm eingeübten Auftritten sind die von ihm erstmals
eingeführten „Abschlussbilder“, bei denen alle Kinder gleichzeitig an den
Luftgeräten zu sehen sind.
Das
macht er sonst noch gerne:
Neben
Hobbys wie Lesen, Schwimmen und Freunde treffen verwendet Marco seine wenige
Freizeit vor allem auf die Anfertigung von Kostümen. Schon immer fasziniert von
Stoffen, Schnitten und Farben, wagte er vor ein paar Jahren den „Sprung ins
kalte Wasser“ und fing ohne Vorkenntnisse an, seine Bühnenoutfits komplett
selbst zu schneidern: Er sucht die Stoffe aus, näht vom ersten bis zum letzten
Nadelstich alles selbst mit der Hand und klebt oder näht schließlich auf jedes
einzelne Kostüm etwa 7.500 Swarovski-Kristallsteinchen. Ein berufsbedingtes
„Hobby“, auf das er viel Zeit, Leidenschaft und auch Geld aufwendet: Alles in
allem kostet ein Kostüm etwa 1.500 bis 2.000 Euro. Doch das ist ihm seine
„bedingungslose Hommage an den Glamour“ in jedem Fall wert, sind seine Kostüme doch
mittlerweile zu einem Markenzeichen seiner Auftritte geworden.
Das
schätzt er besonders an der Arbeit für Lilalu:
„Ich finde
es spannend, Kinder unterschiedlichster sozialer Schichten und Kulturen immer
wieder zu einem Team zu formen und zumindest einen kleinen Teil dazu
beizutragen, ihnen neben bzw. mit dem Training und der Zusammenarbeit auch
wichtige Werte für den weiteren Lebensweg zu vermitteln: angefangen bei Teamgeist
und Umgangsformen untereinander über Verständnis und Respekt für
unterschiedliche Kulturen, Lebensformen und Meinungen bis hin zu wichtigen personalen
Kompetenzen wie Selbstvertrauen, Disziplin, Ehrgeiz und Durchhaltevermögen.“
Hier
gibt es noch mehr Informationen über Marco: