Mittwoch, 2. Mai 2018

Lilalu-Workshopleiter im Porträt: Marco Noury

Marco Noury im Porträt. Foto: Mokati

Das hat er gelernt:

Seit er „laufen, denken und sprechen kann“, hat Marco davon geträumt, Artist zu werden. Einen großen Anteil daran hatte wohl seine Großmutter: „Meine Oma hat mich immer mit in den Circus geschleppt, schon, als ich noch im Kinderwagen saß. Daran kann ich mich noch lebhaft erinnern. Für mich stand ohne den geringsten Zweifel immer fest, dass ich das auch einmal machen werde!“ 
Mit zwölf Jahren machte Marco dann beim überregional bekannten Fritz-Reuter-Ensemble in Anklam an der Ostsee seine ersten Schritte in Richtung Traumberuf: Er lernte Akrobatik, Tanz, Jonglage, Seiltanz und vieles mehr und wurde, klein und schlank wie er war, auch gerne eingesetzt, „wenn es darum ging, jemanden durch die Gegend zu wirbeln/schmeißen“. 
Auch erste Bühnenerfahrungen konnte der angehende Artist hier bereits sammeln: bei den Weihnachtsrevuen im Theater, bei Auftritten in der Region und nicht zuletzt im Alter von 15 Jahren bei seinem ersten Gastspiel in den USA.

Mit 16 Jahren begann der heute 34-Jährige seine Ausbildung zum Trapezartisten an der Staatlichen Artistenschule Berlin. Mit einer Nummer am Schwungtrapez wollte Marco eigentlich auch seinen Abschluss machen. Da ihm sein Trainer aber nahelegte, sich einen Bereich zu suchen, auf den weniger Künstler spezialisiert sind, kam Marco zu den Strapaten, paarweise verwendeten, von der Decke hängenden Bändern – und dort hängt er bei seinen Auftritten auch heute noch, in bis zu 20 Metern Höhe. Viel wichtiger als das akrobatische Requisit ist dem Artisten aber die Interaktion mit dem Publikum: „Ich liebe meinen Beruf ja, weil ich Menschen unterhalten, begeistern und faszinieren kann und will. Ich hätte wahrscheinlich auch mit einer Steptanznummer Spaß… Meine Mission ist schlicht und ergreifend Entertainment!“

Marco an den Strapaten. Foto: T. Schulze

Internationalen Erfolg hat der gebürtige Mecklenburger derweil an den Strapaten: Er zeigte seine Kunst bei der Off-Broadway-Show „Désir“ in New York, trat mit der Stadionshow „Spirit of the Union“ vor der Königsfamilie der Vereinigten Arabischen Emirate sowie 60.000 weiteren Zuschauern in Abu Dhabi auf und ist europaweit in verschiedenen Varietés, Dinnershows und Casino-Shows zu sehen (in Deutschland unter anderem im Friedrichstadt-Palast Berlin, dem Krystallpalast Varieté Leipzig und Roncalli’s Apollo Varieté).


Das lehrt er bei Lilalu:

Marco ist schon seit 14 Jahren für Lilalu tätig. So kann er inzwischen auf etwa 60 Workshops zurückblicken, in denen er junge Künstlerinnen und Künstler an Trapez und Luftringen trainiert hat. Unverkennbar bei den von ihm eingeübten Auftritten sind die von ihm erstmals eingeführten „Abschlussbilder“, bei denen alle Kinder gleichzeitig an den Luftgeräten zu sehen sind.




Das macht er sonst noch gerne:

Neben Hobbys wie Lesen, Schwimmen und Freunde treffen verwendet Marco seine wenige Freizeit vor allem auf die Anfertigung von Kostümen. Schon immer fasziniert von Stoffen, Schnitten und Farben, wagte er vor ein paar Jahren den „Sprung ins kalte Wasser“ und fing ohne Vorkenntnisse an, seine Bühnenoutfits komplett selbst zu schneidern: Er sucht die Stoffe aus, näht vom ersten bis zum letzten Nadelstich alles selbst mit der Hand und klebt oder näht schließlich auf jedes einzelne Kostüm etwa 7.500 Swarovski-Kristallsteinchen. Ein berufsbedingtes „Hobby“, auf das er viel Zeit, Leidenschaft und auch Geld aufwendet: Alles in allem kostet ein Kostüm etwa 1.500 bis 2.000 Euro. Doch das ist ihm seine „bedingungslose Hommage an den Glamour“ in jedem Fall wert, sind seine Kostüme doch mittlerweile zu einem Markenzeichen seiner Auftritte geworden.


Das schätzt er besonders an der Arbeit für Lilalu:

„Ich finde es spannend, Kinder unterschiedlichster sozialer Schichten und Kulturen immer wieder zu einem Team zu formen und zumindest einen kleinen Teil dazu beizutragen, ihnen neben bzw. mit dem Training und der Zusammenarbeit auch wichtige Werte für den weiteren Lebensweg zu vermitteln: angefangen bei Teamgeist und Umgangsformen untereinander über Verständnis und Respekt für unterschiedliche Kulturen, Lebensformen und Meinungen bis hin zu wichtigen personalen Kompetenzen wie Selbstvertrauen, Disziplin, Ehrgeiz und Durchhaltevermögen.“


Hier gibt es noch mehr Informationen über Marco: