Mit sechs
Jahren war es um Oliver Jelias geschehen: Er bekam einen Zauberkasten geschenkt
– und verfiel sogleich der Welt der Magie. In den ersten Jahren studierte er
nur kleine Nummern für seine Eltern und Verwandten ein. Nachdem der gebürtige
Kasseler aber mit zwölf Jahren zum ersten Mal eine Live-Show von David
Copperfield gesehen hatte, stand für ihn fest, dass er das Zaubern zu seiner
Profession machen möchte. Oliver perfektionierte seine Tricks, konstruierte
eine Kiste mit Geheimfach und engagierte sogar einen Assistenten – seinen Kater
Skipper, den er weg- und wieder herbeizauberte. Das funktionierte zwar nicht
immer so wie geplant, die Anerkennung durch ein größeres Publikum ließ aber dennoch
nicht lange auf sich warten.
Bereits mit
14 Jahren trat Oliver bei Varieté-Shows auf, mit 16 gewann er den Viva Live TV
Wettbewerb. Im gleichen Jahr legte er auch die Aufnahmeprüfung beim Magischen
Zirkel Deutschland ab. Weitere Auftritte und Auszeichnungen wie der
Internationale Showpreis oder der dritte Platz bei der Deutschen Meisterschaft
der Zauberkunst folgten. Neben der Magie begeisterte sich der vielseitig
interessierte Teenager auch zunehmend für Musik und Schauspiel. So wirkte er
bei einigen Filmproduktionen und Theaterstücken mit und zog schließlich nach
dem Abitur nach Köln, um dort
die Schauspielschule zu besuchen.
Seit seinem Abschluss vor drei Jahren
arbeitet der heute 26-Jährige freiberuflich als Magier, nimmt immer wieder an Film-Castings
teil – und gibt Zauberei-Workshops bei Lilalu. Als „familiärer Mensch“ schätzt
der junge Mann mit polnischen Wurzeln die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
sehr. „Sie beeindrucken mich immer wieder mit ihren Ansichten und Aussagen. Kinder
lassen sich nicht immer gleich stressen, sondern können die Dinge auch mal
entspannt sehen.“ Als Erwachsener, meint Oliver, müsse man lernen, auch wieder einmal
so zu denken. Gleichzeitig kann der Workshopleiter den Kindern natürlich auch einiges
vermitteln.
Neben den Zaubertricks an sich ist das
vor allem das Selbstvertrauen, diese Tricks auch zu präsentieren, bei Auftritten
vor Familie oder Freunden. Und sich dabei auch nicht von kleinen Malheurs
irritieren zu lassen. Denn natürlich gehen Tricks auch mal schief. So wie bei
einem Auftritt mit Kater Skipper, als sich dessen Schwanzspitze nicht
wegzaubern ließ. „Und einmal ist eine Karte verschwunden, obwohl sie noch nicht
verschwinden sollte“, erinnert sich der Magier. Er hat daraus gelernt, immer
einen Plan B zu haben. „Aber das Gute ist, dass die Leute bei der Zauberei oft
nicht wissen, ob es zum Trick dazugehört oder nicht“, lacht er.
Wenn Oliver nicht gerade zaubert, treibt
er Sport und spielt zum Beispiel Tischtennis. Daneben baut er gerne
Flugzeugmodelle. Und er schwingt auch immer wieder das Tanzbein, seiner
Leidenschaft für Musik und lateinamerikanische Tänze frönend. Beruflich hat der
Kölner in Zukunft noch so einiges vor. Als nächstes wird er mit seinem selbst
entworfenen Programm auf Deutschlandtournee gehen. München steht natürlich auch
mit auf dem Plan.